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Projekte haben ein gesichertes Risiko zu scheitern und die Gründe sind vielfältig. Sie können technisch/fachlich gelagert sein, im Managen des Projektes liegen oder in der menschlichen Reaktion auf das Projekt.

Die Frage ist, wie viel muss ich in Risiko-Gegenmaßnahmen investieren, um mein Projekt erfolgreich abzuschließen?

Ein guter Ansatzpunkt ist die Ermittlung der gewichteten Schadenssumme. Die Formel ist glücklicherweise sehr einfach:

Schadenssumme = Schadenswert * Risiko des Scheiterns

Als Schadenswert kann man zur Vereinfachung im ersten Schritt den erwarteten Gewinn/Nutzen oder zur Not auch die Projektkosten ansetzen. Eine detaillierte Analyse würde natürlich einen genaueren Schadenswert liefern.

Das Risiko des Scheitern zu ermitteln wird etwas komplizierter. Das Risiko ist bekanntlich ein Ereignis, mit einer gewissen Eintrittswahrscheinlichkeit und einer entsprechender Auswirkung.

Um die beiden Werte zu ermitteln gibt es drei Ansätze:

  • Daumenwerte als eigene Erfahrungswerte.
  • Vergleichswerte aus Studien, sozusagen fremde Erfahrungswerte.
  • Eine detaillierte Risikoanalyse.

Bei der technischen/fachlichen Thematik im Projekt analysieren Sie die beiden Faktoren und überlegen sich passende Gegenmaßnahmen, um die Risiken zu entschärfen. Ähnlich sollte bei der Thematik „menschlicher Faktor“ eine Analyse durchgeführt werden. Dies ist der Einsatzbereich des Change Management. Es analysiert mittels geeigneter Methoden die menschlichen Reaktionen (damit die Risiken auf dieser Ebene) und plant, wie damit umgegangen werden soll.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit für das oben genannte Risiko hängt bei Changes eng mit dem Schwierigkeitsgrad des Changes zusammen. Also z. B. mit der Changevergangenheit, der -fähigkeit des Unternehmens und der Changebelastung. Studien beziffern das Eintrittswahrscheinlichkeit aufgrund der menschlichen Reaktionen auf 60 - 70%.

Die Auswirkungen für das oben genannte Risiko des Scheiterns, bezogen auf den Faktor Menschen, sind oft wesentlich höher als auf der technischen Projektebene, denn zu dem technischen Misserfolg kommt noch die Demotivierung der Mitarbeiter hinzu. Die bedeutet, dass die Arbeitsleistung der „beglückten“ Bereiche nach einem erfolglosen Projekt geringer ist, als vor den Projekt. Die ganze Aktion stellt sich dann als Rückschritt dar und nicht als die gewinnbringende Verbesserung. Studien belegen die Auswirkung bei erfolglosen Projekte auf 80% und mehr.

Ausgehend von

  • einem prognostizierten Projektnutzen von 1.000.000€
  • einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 60% und
  • einer Auswirkung von 80% für das Risiko des Scheiterns,

würde sich eine Schadenssumme von 480.000€ ergeben. Viel Geld, was das Projekt in den Sand setzen würde.

Wie im Risiko Management auf der technisch/fachlichen Ebene, leitet das Change Management passende Maßnahmen ab, um das Risiko positiv für das Projekt zu verändern. Natürlich für den Faktor Mensch und auf Basis der Risiko Matrix. Diese Maßnahmen bedeuten fast immer Mehrarbeit oder Mehrkosten.

Der Grad der Mehrarbeit hängt von der Riskioeinschätzung ab. Eine Hohe Risikoeinschätzung bedingt mehr Change Management Einsatz (z. B. in Form einer dedizierten Change Initiative), eine entsprechend geringere Risikoeinschätzung bedingt weniger Change Management Einsatz (evtl. reicht ein Change Agent im Projektteam).

Die Aktivitäten des Change Managements verringern das Risiko des Scheiterns. Wenn wir mittels geeigneter Maßnahmen die Eintrittswahrscheinlichkeit auf die Hälfte reduzieren, dann ergibt sich eine neue Schadenssumme von 240.000€.

Und was kosten mich jetzt die Risiko-Gegenmaßnahmen im Change Management? Das häng von Ihrer Risikoeinschätzung ab.


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Erstellt am 2017/07/28 06:55 durch zwickmic