Dies ist eine alte Version des Dokuments!




Erfolgsfaktoren, Erfolgsfaktoren, Erfolgsfaktoren, …

In letzter Zeit lese ich immer mehr Artikel bezüglich Erfolgsfaktoren im Change Management.

Da werden Stichworte wie:

  • Werte
  • Führung/Leadership
  • Vision
  • Mensch und Mitarbeiter
  • Beteiligung
  • Teamentwicklung
  • Kommunikation

genannt. Und jetzt? Was mache ich als Unternehmer, Change Manager oder Projekt Manager denn jetzt in meinem Change Management daraus?


Hier eine kleine Hilfestellung:


Erstmal möchte ich den Begriff Erfolgsfaktor klären und ein wenig in den Kontext eintauchen:

Erfolgsfaktor = Faktor, Umstand, der zum Erfolg maßgeblich beiträgt (https://www.duden.de/rechtschreibung/Erfolgsfaktor).

Andersherum gesagt, wenn der Faktor/Umstand nicht berücksichtigt wird, wird der Erfolg ausbleiben. Ein einfaches Beispiel: Beim Flicken eines Fahrradschlauchs ist ein Erfolgsfaktor, dass der Flicken das Loch abdichtet.

Wenn schon ein Faktor maßgeblich für den Erfolg beiträgt, sollten wir dann nicht den Faktor im Change Projekt immer wieder überprüfen, ob wir erfolgreich sind? Wie machen wir das denn jetzt im Change Management?

Das Change Management selbst liefert hier keine Lösung. Wenn wir aber über den Tellerrand des Change Managements blicken und mal kurz beim Prozess Management vorbeischauen, finden wir CSF und KPI (Critical Success Factor, Key Perfomance Indicator). CFS und KPI werden in der Prozesswelt im Thema Verbesserung verwendet. Wenn ein KPI, in Bezug auf seinen CSF, aufzeigt, dass der Erfolg nicht oder nur teilweise erreicht wird, wird z. b. ein Prozessverbesserungszyklus gestartet oder eine Korrekturmaßnahme eingeleitet.

Der Erfolgsfaktor, in der Prozesswelt zusätzlich noch als kritisch klassifiziert, wird mit einer oder mehreren Messung versehen. Die Messung muss aber in der Lage sein, das Erreichen oder das Nichterreichen festzustellen. Auf unser Fahrradreparatur Beispiel bezogen wären mögliche Messungen

  • die Positionierung des Flicken und
  • ob es kleben bleibt.

Beides kann eindeutig nachgewiesen werden.


Zurück zum Change Management!

Das System von CSF und KPI kann man problemlos auf das Change Management adaptieren. „Lernen von Anderen“ ist das Stichwort. Definieren Sie sich für Ihr Change Projekt entsprechende CSF und erstellen Sie passende und aussagekräftige KPIs. Die KPI sollten einfach messbar sein und Sie bei der Bewertung, ob der CSF erreicht wird oder nicht, unterstützen. Und WICHTIG: Die KPIs kommen auf Ihren stetigen Statusbericht!

Eine Beispiel: Gemäß diverser Größen im Change Management (wie die HH Kotter, Senge, Levin) ist eine geeinte Führung ein Erfolgsfaktor. Wenn drei Koryphäen das schon postulieren, dann kann man das als kritischen Erfolgsfaktor bewerten.

Geeinte Führung? Das Führungsteam ist geeint oder nicht. Die Messung ist binär, also schwarz / weiß. Einen Graubereich gibt es nicht. Entsprechend richte ich einen KPI ein. Sobald eine Information zu mir gelangt, dass mindestens eine Führungskraft nicht oder nicht mehr hinter dem Change steht, schlägt der KPI an und ich weiß, ich muss aktiv werden.

Das Beispiel ist ein sehr einfaches Beispiel, aber es zeigt worauf es ankommt. Definieren Sie sich KPIs, damit Sie jederzeit sehen, in welchem Zustand Ihr Change ist. Und nochmal: die KPIs kommen auf Ihren stetigen Statusbericht. Warum? Damit Sie sie jederzeit vor Augen haben und sofort reagieren können, falls ein KPI nicht so ist, wie sein sollte.

Das Schwierige ist, dass viele CSF subjektiv sind und es schwerer ist, nachweisbare KPIs zu finden. Aber es gibt Hoffnung. In den meisten Fällen sind die KPI im Change Management in den einzelnen Change Projekten sehr sehr ähnlich. Also können Sie die Denkarbeit des ersten Change Projektes auf spätere Change Projekte replizieren.

Ich hoffe, ich konnte Sie ein Stück schlauer machen. Wenn nicht, dann melden Sie sich bei mir. Wenn JA, dann empfehlen Sie die mich weiter.

Salü

Michael Zwick


Bitte teilen!

Erstellt am 06/09/2019 09:34 durch zwickmic